Sonntag, 02.04.2000
PZ erscheint wöchentlich

Vier Fotos, Ganz Ohr
PZ Abstrakt: Peggy Zoo und ihr Image... Ja, ja so manche gediegene Seele störte sich schon an Öffentlichkeitspraktiken von Schönebechs Jungens! So wird's ja nie was mit einem hochdotierten Tänzchentee mit den "Elbe River Brothers" auf der 40-Jahresplanverabschiedungsfete des Kulturamtes. Aber es gibt ein schwarzes Loch am Ende des Tunnels! Ein neuer Imageberater wurde eingekauft. Erster Coup der phänomenalen Kampagne: Neue erfrischende Fotos mit künstlerischem Anspruch! Dafür werden wiederum namenhafte Künstler reanimiert. Ob expressionistisch, dadaistisch oder sadistisch - alles wird visuell verbraten. Als erster Künstler wird Vincent van Gogh im wahrsten Sinne des Wortes aus der Versenkung geholt. Diverse fehlende Körperteile werden von Freunden der Band gespendet. Vorschlag von Ronny: "Olli "Feedback" Struve kann ja sein letztes gesundes Ohr geben. Das braucht er im Mister Bi(t)ch ja eh nich!"

Mit Gutem Beispiel voran: Thomas
Maria philosophiert
Thema heute:Sommervorbereitung

"Der Frühling ist da, der Sommer naht - da gibt es für uns Frauen viel zu tun!", denke ich mir und riskiere erst einmal einen prüfenden Blick in meinen Riesenspiegel. Aaaargh! Was sind denn das für Speckrollen? Ich bin wirklich keine 16 mehr, was soll das erst mit 30 werden! Also, ab morgen Diät, aber jetzt erst mal ein Stück Torte für die Nerven. Danach könnte ich eigentlich ein bisschen Rad fahren. Es ist aber ganz schön windig heute und im Fernsehen läuft auch gerade was. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Ich muss auch unbedingt in's Solarium, denn mit den Quarkstelzen im kurzen Kleid geh ich nicht auf die Strasse. Und vielleicht ein Kurzhaarschnitt? Nee, Männer stehen ja auf lange Haare. (Wenn das mit den Beinhaaren doch nur auch so wäre!)
Oh Gott, ich glaube, ich werde nie richtig "sommerschön"! Obwohl, ich habe da eine Idee: Selbstbräuner, bodenlange Schlabberkleider und Strohhut.

Das Girl von Seite 1

Ganz schön frech

Die freche Ivonne (20) hat gut Lachen: nach 2 langweiligen Jahren als Buchhalterin arbeitet sie nun als Beraterin für Intimkosmetik. Obwohl das gute, alte Intimspray weithin bekannt ist, herrscht darüber hinaus doch weitgehend Unwissen in der Bevölkerung. "Frauen sind da sehr aufgeschlossen. Vom Scham-Poo bis zum Deo-Dildo werden mir die Sachen förmlich aus den Händen gerissen," sagt die offenherzige Frau mit dem modischen Kurzhaarschnitt. "Männer sind meistens schon überrascht, wenn ich ihnen eine gelegentliche Wäsche des Intimbereichs an's Herz lege. Wenn sie dies regelmässig tun würden, täte auch garnicht mehr weh." Und nur die wenigsten benutzten neue Produkte wie Ei-Liner oder Gliedschatten. Ihren Freund Horst konnte sie jedoch vom After-Shave überzeugen, und hilft auch gerne an den Stellen, wo er nicht rankommt.

Schimpfwörter Almanach
Huhn, das (sprich:"Du Hun"), gackere nicht soviel, leg' deine Flügel an, sonst dreh' ich dir den Hals um
Arschloch, das (sprich:"Du Arschloch"), der Klassiker unter den Schimpfwörtern, in fast jeglicher Situation anwendbar
Bratze, die (sprich:"Du Bradse"), jugendliche Person weiblichen Geschlechts, die sämtliche vorherrschenden Vorurteile bestätigt
Mischbrot, das (sprich: "Du Mischbrod"), junges dynamisches Madel, deren Gesichtskonsistenz der eines ausgekochten Mischbrotes entspricht (bei Akne auch: Mehrkornmischbrot)
verpegte Nussratte, die (sprich: "Äähhh, verpejchde Nussratte"), kennt Ihr diese ekeligen Typen mit den langen fettigen Haaren und den gelben Schlüpfern...
Ingo, der, die oder das (sprich: "Na du Ingo"), eigentlich eher ein Ausdruck des vollkommenden Nichtwahrnehmens als ein Schimpfwort. Beispiel: "Einer der Ingos da drüben hat mir gerade in's Bier gepisst."
Was ist eigentlich Art Pop?
"Gestern hab ich einen von den Typen von Peggy Zoo kennengelernt. Oh, man. Der hat gepoppt, dass es eine Art war!" Sowas hört man ja ziemlich häufig von begeisterten Fans unser' aller Lieblingsband. Trotzdem hat sich eine andere Band den Art Pop auf die Fahnen geschrieben: Gottes Vieh aus Schönebeck aus Schönebeck aus Schönebeck. Bei deren letzten Auftritt jedoch die große Überraschung - nix mit Poppen, eher nur artig. Häh? Populäre Kunst? Achso! Ja, dann doch irgendwie.