Sonntag, 01.07.2001
PZ erscheint wöchentlich
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Erst der Soundcheck - dann das Open Air
Wird für die Manic Street Preachers ein Traum war? Auf einer Bühne mit Peggy Zoo...
Jaja, ein Soundcheck muss schon sein - vor allem für riesige Open Airs - und ganz dolle vor allem für die sympathischen Jungens von Peggy Zoo. Nur so ist es dem Hörer vergönnt Peggy Zoo's orchestrale Kompositionen optimal zu erleben. Und damit auch wirklich garnix schief geht hat der Organisator, MDR Sputnik, extra noch 7 weitere Bands eingeladen, um die Anlage ausgiebig auszuchecken. Ach so, der Soundcheck findet in der Palette in Halle statt und zwar am Freitag, dem 6.7.2001. Es handelt sich um das Einchecken für das Benicassim Open Air in Spanien (u.a. mit den Manic Street Preachers), an dem Peggy Zoo teilnehmen wird - es sei denn, eine der anderen Bands checkt besser...aber das wird nicht passieren, fleißige PZ Leser wissen warum! 
Aus dem Nähkästchen eines Tontechnikers:
Ministerpräsident am Morgen, bringt Kummer und Sorgen
Jaja, tiefe Nacht, Bunker, Heyrothsberge. Oli: "Also, Thomas! Jetzt ist es 5 Uhr morgens. In drei Stunden macht da so ein D2-Shop oder sowas auf. Da fahren wir das Zeug hin, und du machst den Ton dann alleine, okay!?" Thomas: "Okay!" Eine Stunde Schlaf später: D2-Shop? D2-Shop???????? Riesiger Empfang. Tausende Minister, Anzugträger und sonstiges Pack aus dem Establishment. Inklusive Ministerpräsident. Warum? Wer weiß! Und was will der Kerl jetzt  machen? Sprechen!!! Gut, dass ein Tonmeister vor Ort ist, der zu den Jedi-Meistern seiner Zunft zählt. Jawoll, Peggy Zoo's Bass-Genie Thomas!! Wie erwartet, der volle Erfolg: keine Rückkopplung! Mehr kann man wirklich nicht erwarten ... 
Mixgetränk der Woche:

Bowupirinha

Jaja, Cai-Pirinha kann und kennt ja jeder. Wir enthüllen heute aber extra für Sie, liebe Leser der PZ, unser Geheimrezept für einen unvergleichlichen Bowupirinha. Man nehme Pitu, lecker gestoßenes Eis, braunen Rohrzucker und als kulinarischen und optischen Hotspot eine in Scheiben geschnittene Bockwurst. Aber Obacht: die Bockwurst muss mindestens eine viertel Stunde gekocht werden, damit sie auch schön zerplatzt ist. Nur so kann sie ihr volles Aroma entfallten, welches dem Bowupirinha seinen vollen, unwiederstehlichen Geschmack verleiht. Kenner schwören auf Senf als leckere Beilage. Auch sehr zu empfehlen: Bloody Tabasco als Aperitif oder Zwiebel-Bowle für zwischendurch. Lesen Sie nächste Woche: weitere leckere PZ-Geheimrezepte mit dem gewissen Pfiff, die jede Party in Schwung bringen!

Live In Concert:

Neil Young ist alt geworden!!!

Jaja, Neil Young war ja schon immer ein alter Sack, aber das war dann diese Woche doch etwas unerwartet. Sichtlich abgespeckt, die Haare wesentlich heller und ein Cowboy-Hut, der die vermutlich fehlende Haarpracht versteckt. So präsentierte sich der Meister am Dienstag in der ausverkauften Berliner Waldbühne. Im Publikum auch Ronny und Eike, die mit einer lustigen kleinen Reisegruppe angereist waren, um dem Meister zu huldigen. Hier der Live-Bericht vom Gastreporter Sören S.:

Also für alle daheimgebliebenen muss ich unbedingt mal ne Kritik des Neil Young Konzertes in Berlin abgeben. Die Entäuschung ging schon mit der Wahl der Location los. Kann man sich etwas uncooleres vorstellen, als ein Rockkonzert in der Berliner Waldbühne ? Als nächstes das Wetter. Mal ehrlich, strahlender Himmel und 25 Grad sind echt nichts für ein Open Air Konzert. Und mit der Vorband gings dann weiter. Die Black Crows, also 70er Jahre Südstaatenrock mit viel Gitarre. Wer will so was hören. Zu allem Überfluss standen wir auch noch 15 m vor der Bühne und hatten das ganze Elend perfekt im Blickfeld. Und dann Neil Young... . Nicht nur, dass der alte Sack (nicht wahr, Ronny) diverse alte Lieder mit ewiglangen Gitarrensolis im Gepäck hatte (Hey hey my my, Cortez the killer, like a hurricane), die gar keiner der 20.000 Fans hören wollte. Er musste auch noch extrem coole neue Stücke spielen. Dann gabs da irgendwie auch nur Scotch Whisky (ich glaub der war alt), alkoholische Mischgetränke und anderes* zur Versorgung. Und so was brauch ja auch kein Mensch. Die absolute Krönung war aber, dass die ganze Band nach nur 3 oder 4 Zugaben und einer Spielzeit von lächerlichen 2 1/2 Stunden von der Bühne verschwanden. Also alles in allem der schlimmste Abend, den man sich vorstellen kann. Der einzige Lichtblick war dann auch Eike, der zunächst mal auf dem Boden der Bahnstation auf Penner machte und bewegungslos im Dreck lag. Während der Zugfahrt steckte er dann ganz cool am Bahnhof Charlottenburg den Kopf aus der Zugtür, kotzte raus, kam wieder rein und fuhr lässig weiter. So hat Rock and Roll zu sein. Also danke Eike ! 

*Bei Gastbeiträgen behält sich die Redaktion Änderungen des Wortlauts vor