Sonntag, 30.07.2000
PZ erscheint wöchentlich

THE BATES
Den Organisationstalenten im Barfly ist es offensichtlich gelungen, die Reihe mit absoluten Top Acts nach dem Auftritt von Peggy Zoo nicht abreißen zu lassen: am 28.9. spielen die Kasseler Psycho-Punks in den heiligen Hallen von Deutschlands beliebtesten Musik-Club. Kein Scherz! Echt, ey!!! Die Band wird uns einen Abend mit ihrem patentierten BuBbLeGuM-pUnK-pOp-TrAsH bieten und damit das Barfly in Schönebecks größte Pogo-Zone verwandeln. Und wie kommt die Stadt zu dieser unerwarteten kulturellen Bereicherung? PZ hat nachgeforscht und bei den Bates angerufen. "Wir hatten gehört, dass Peggy dort gespielt hat. Wow, da geben sich offensichtlich die ganz Großen die Klinke in die Hand. Leider konnten wir unsere Japan-Tour nicht mehr rechtzeitig absagen, um als Vorband dabei zu sein, so müssen wir halt alleine ran. Aber wir haben ja auch ein paar Fans."

Psycho-Punk in Psycho-City: The Bates in Schönebeck
 
Einziger Artikel in dieser Ausgabe ohne direkten Bezug zum Barfly
So schnell kann aus Tatsachen Realität werden: Schönebecks rock'n rolligste Band heisst ab sofort tatsächlich Lost Tattoos. Damit endet ein langjähriger Rechtsstreit, der von Christian "Der Checker" Gotzel begonnen wurde, da er eine Allergie gegen spanische Bandnamen hat. Der Einfachheit halber darf die Band noch für ein Jahr als The Artists Formerly Known As Los Tattos Until The Checker Came Along And Changed The Bandname Because Spanish Bandnames Give Him Rote Pusteln On The Face bezeichnet werden. Ansonsten bleibt alles beim alten. Oder auch nicht ... Felix heisst jetzt Karlo, Karlo heiss jetzt Ronny, Ronny heisst jetzt ...

Girl von Seite 1:

Manche treiben's heiß

Brigitte (26) ist so heiß, dass man sich an ihr Zigaretten anzünden kann. Liegt es an den Hormonen oder daran, dass sie als kleines Kind in den berüchtigten Chili-Topf des Barfly gefallen ist? Wer weiss. Jedenfalls ist es eine Frau so recht nach Onkel Rockmanns Geschmack. "Aaalso, wänn Du Brijitte nach Feujer fraren tust, is se jel-leich mit follen Kerperaaaansatz dabai ..." Auch Onkel Maysche weiss Brigittes Vorzüge zu schätzen, obwohl er nicht so viel raucht. Wer genau hingesehen und vielleicht sogar mal die Hände gezählt hat, weiss dass auch er im Bild ist.

Toilettenführer Schönebeck - Teil 6: Barfly
Teil 6: Heute die Toilette des BARFLY.
Die Bewertung der einzelnen Kategorien erfolgt von 1 bis 10 Punkten. Die maximale Gesamtpunktzahl beträgt 50 Punkte. Wie immer wird nur das Herrenklo bewertet.

1. Erster Eindruck: Betritt man das Barfly, so schreitet man eine güldene Eisentreppe auf das Klo zuführend hinab. "Auf alle meine Freunde..." verkündet ein direkt über dem Toilettentrakt angebrachtes massives Eisenschild. Was, scheissen? Kommen wir mit unserem Test gerade noch rechtzeitig? Werden hier etwa die Abfallprodukte menschlicher Bedürfnisse andersweitig verwertet? Führen die Abflussrohre direkt in den Gästeraum für gelegentliche Duschen? Nun, es laufen tatsächlich Abflussrohre an der Decke das Barfly entlang, aber längerfristige Recherchen haben ergeben, dass diese nicht für das Duschen der Gäste benutzt werden (obwohl man so natürlich den einen oder anderen unliebsamen Gast hinauskomplimentieren könnte). Dem aufmerksamen Besucher ist eventuell das leichte Säuseln der Fäkalienhebeanlage rechts neben der Treppe aufgefallen. Die Fäkalien werden also ihrer ordnungsgemässen Entsorgung zugeführt. Das Klo selber besticht beim ersten Hinschauen durch seine Schlichtheit. Fachmännisch sind hier Ostwaschbecken mit Westpissoirs und selbstgebauten Klokabinen kombiniert. Leider ist für den gemeinen Gast nur eine der Kabinen zugänglich, was bei den sonnabendlichen Liveveranstaltungen zu längeren Warteschlangen führt. Da kann man schnell nette Bekanntschaften machen und über den Live Act ablästern. Sehr spaßig. Punkte: 8
2. Geruchsbelästigung: Ein in Nasenhöhe aufgehängter Duftstein sorgt für die Liebkosung der Geruchsnerven.Von nicht ganz so treffsicheren Pissoirbenutzern hinterlassene Urinflecken wirken dem allerdings entgegen. Besagte Flecken stellen im Übrigen auch eine starke Gefahrenquelle dar, rutscht man doch auf den nicht gummierten Fliesen schnell aus. Punkte: 8
3. Hygiene: In der Woche sehr gut. Am Wochenende aber, vor allem Sonnabends bei Livemusik, verhält sich die Verschmutzung direkt proportional zu den anwesenden Gästen. Gelegentlich trifft man am Pissoir alte Bekannte (Sackhaare) vom Vortag, so das man wieder weiss, wo man gestern war, falls man es aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums vergessen hatte. Negativ zu bewerten ist die Tatsache, dass dem Probanden nur einblättriges Klopapier angeboten wird. Im Eifer des Gefechts passiert es schnell, dass man nur noch mit den Fingern säubert. Zu lange Fingernägel verhalten sich dann wie Schaufeln. Das ist nicht schön und so sollte dort zumindest ein Fingernagelreinigungsset bereit liegen. Die vorhandene Handwaschpaste reicht zwar zum Säubern der Handflächen aber eine Bürste für die verschmutzten Fingernägel fehlt. Punkte: 7
4. Spülung: Leider ist diese als nicht ausreichend zu bezeichnen. Der Tester selber musste nach einer im übrigen als durchaus durchschnittlicher Abgang zu bezeichnenden Entleerung dreimal nachspülen, ehe alle Reste der Meisterleistung verschwunden waren. Dieses erforderte einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, da es scheinbar ewig dauert, ehe das Spülbecken wieder mit Wasser gefüllt ist. Punkte: 5
5. Ambiente: Schickes Blau an den Wänden, feines Rot an den Kabinen und gedigener Naturstein sorgen für das richtige Flair. Hinzu kommt eine Prise Livemusik, gewürtzt mit dem sanften Plumpsen des Mageninhalts in das säuselnde Wasser des Toilettenbeckens. Verfeinert wird das ganze durch das heimliche Belauschen der Gespräche aus der Damentoilette. Was will man mehr? Naja, einen Punkt gäbe es da noch: Die Trennwand beider Toiletten (Damen- und Herrenklo) endet kurz vor dem Fenster, welches von beiden Toiletten zugänglich ist. Somit ist dort in ca. 2 Meter Höhe ein für beide Seiten zugängliches Loch in der Wand. Eine dort angebrachte Leiter würde es dem voyeuristisch veranlagten Klogäger sehr erleichtern, seinem Hobby zu frönen. Punkte: 8

Fazit: Von allen bisher getesteten Toiletten die höchste Wertung. Sie kann jedem uneingeschränkt emfpohlen werden. Sollte man sich jedoch zu einer größeren Entleerung hinreissen lassen, muss man dann allerdings für die nachfolgende Spülaktion genügend Zeit mitbringen.

Gesamtpunktzahl: 36, bisher höchstes Niveau