An dieser Stelle möchten wir nochmal den Text von Nadines sehr gelungener Zeremonie wiedergeben. Außerdem sind am Abend der Hochzeit ein paar Sachen auf der Strecke geblieben, die wir hier gerne nachreichen.

Nadines Text zur Hochzeitszeremonie

Liebes Brautpaar, liebe Angehörige und liebe Freunde.

Ich heiße Sie alle herzlich willkommen. Wir haben uns hier heute zusammengefunden, um einen besonderen Augenblick im Leben dieser beiden Menschen mitzuerleben. Die Eheleute Schallehn werden das noch einmal wiederholen, was sie sich bereits am 23. Februar 2006 versprochen haben.

Liebe Juliane, lieber Eike...

Die eigenen Freunde symbolisch verheiraten zu dürfen, ist für mich eine ganz besondere Ehre, weil ich Euch seit Jahren auf Eurem Lebensweg begleiten darf und an Eurer Beziehung feststellen konnte, welche Dinge so wichtig sind, um eine harmonische Partnerschaft am Leben zu erhalten. Aus unserer Freundschaft heraus habe ich Gedanken, die mir persönlich bedeutend erschienen, zu einer kleinen Rede zusammengetragen.

Am 20. September 2002 lagen aufregende Gefühle in der Luft, Juliane und Eike kamen sich trotz musikalischen Fehleindrücken und T-Shirt-Klau emotional einander näher. Das erste gemeinsame Interesse- die Musik- ließ sie ohne Angst in den Anger 77 – oh entschuldigen Sie – in den 7. Himmel steigen!

Eike, Du hast Dich in eine sympathische junge Dame aus gutem Hause verliebt. Doch wer hierbei an ein braves Mädchen, Marke Mauerblümchen denkt, hat weit gefehlt! Sie ist dynamisch, voller Elan und Eifer. Sie liebt das Abtauchen in unbekannte Welten und auch das Fallenlassen aus 1000m Höhe. Nicht zuletzt könnten auch die Eindrücke in Afrika sie als Kind geprägt haben und ihre soziale berufliche Laufbahn, begründen.

Du, liebe Juliane, bringst die Kraft und die Lebendigkeit in Eure Ehe. Eike, ist der Part der Ruhe und Besonnenheit. Und doch steckt er voller Überraschungen. Innerhalb von Sekunden kann er sich von einem brillentragenden Informatikdoktor in einen Rockstar verwandeln. Wenn Familie und Freunde an Eike denken sind es vor allem drei Merkmale die Ihn ausmachen: die Brille, der Commodore 64 und die Musik. Aber auch in der Vaterrolle machst Du Dich Eike hervorragend...Zwillinge, denke ich sprechen poten(z)tiell schon für sich! Ihr habt in der festen Überzeugung an die Beständigkeit Eurer Liebe eine Familie gegründet. Elisabeth und Johannes Schallehn erblickten am 6. April 2006 das Licht der Welt. Eure Liebe hat sich somit vermehrt. Aber auch Gesten der Zuneigung, des Vertrauens und der Aufrichtigkeit nähren Eure Liebe und lassen Euch wunderbare Eltern sein.

Ihr seid ein Paar was Wünsche und Interessen teilt. Eine Leidenschaft von Euch, neben der Musik, ist Afrika. In Afrika wird bei einer Hochzeit ein Tier geopfert und die Braut traditionell gewaschen. Da ich hier weder für blutige oder gar nackte Tatsachen sorgen kann, aber trotzdem einen kleinen Hauch von Afrika verspüren lassen möchte, bitte ich das Brautpaar, das afrikanisches Ritual „die Waschung der Braut“ im kleinen Rahmen zu vollziehen.

Juliane, bitte ich ihre Hände in diese Schale zulegen und Eike bitte ich darum dieser Kanne gefüllt mit Wasser zunehmen und die Hände seiner Braut damit zu begießen.

Dieses Ritual möge Euch noch stärker vereinen und Euch beschützen.

Mit symbolisch gereinigter Haut, bitte ich Dich nun als erste Juliane Schallehn, geb. Müsing. Geboren in Bernburg am 5. September 1980 und Tochter von Cornelia und Bernd Müsing, Deinem Dir hier angetrauten Ehemann, ein Versprechen für die weitere gemeinsame Zukunft zugeben, indem Du dich erhebst und Ihm beim anstecken des Ringes, Deine Gedanken der Liebe offenbarst.

Und auch Dich, lieber Eike Schallehn, geb. in Schönebeck am 22. September 1971 und Sohn von Waltraud und Franz Ludwig Heiner Schallehn bitte ich aufzustehen um Deine aufrichtigen Liebesgefühle an Juliane zurichten und durch das Anstecken des Ringes Eurer Eheversprechen zu besiegeln.

Ihr dürft Euch Küssen!!!

Abschließend kann man nur noch Fragen:
Eike na Juliane wanapendana?
(Lieben Eike und Juliane sich?)
Ndiyo, wanapendana.
(Ja, sie lieben sich.)

Eure Nadine (Baschi)

Beitrag von Thomas:

Eike heiratet! Ok, eigentlich hat er das schon vor knapp anderthalb Jahren hinter sich gebracht, aber tun wir mal so, als ob diese Feier eine wirklich richtige Hochzeit wäre. Wie üblich, werden im Vorfeld Freunde des Brautpaares gefragt, allerlei Dinge über sie zu berichten, so dass auch etwas weiter Außenstehende ein Bild der Glücklichen bekommen. Was soll ich nur über Eike erzählen? Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal mehr genau, wann ich ihn eigentlich kennenlernte. Irgendwann Mitte der 80er Jahre muss das gewesen sein - tiefster Osten sozusagen. Doch eines ist mir fest im Gedächtnis geblieben... Zu dieser Zeit kam der erste Volks-Ostcomputer auf den Markt, der berühmte KC 0815. Ziel der Begierde aller Jungs war jedoch ein C64 - diese wundersame Brotkiste aus dem Teil Deutschlands, der hinter dem antifaschistischen Schutzwall lag. Es gab vielleicht fünf Leute in ganz Schönebeck, die so ein Wunderding besaßen - Eike war einer von ihnen!

Was haben wir uns vor diesem Teil die Nächte um die Ohren geschlagen, uns angeschrien, ausgelacht, auf dem Boden gewälzt und Joysticks zerschrotet - einfach: wir haben bis zum Umfallen Computer gezockt! Eike und sein C64 - das war schon ein tolles Paar. Sogar programmieren konnte er darauf... Die Wende kam also insbesondere für Eike genau zur rechten Zeit, konnte er doch das machen, was ihn wirklich interessierte - Informatik studieren. Bis zum Doktor hat er es gebracht! Alter Schwede! Doch wenn ich über Eike nachdenke, dann fällt mir natürlich auch sofort die Musik ein, seine wohl größte Leidenschaft. Der Junge hat bestimmt 1000 CDs zu Hause im Regal zu stehen! Wann bitte schön, kann ein Mensch soviele CDs hören?!

Bei dieser Leidenschaft ist es nahezu unumgänglich, ja praktisch ein logischer Schritt, selbst Musik zu machen. Erste vorsichtige Schritte in diese Richtung machten wir, wie kann es anders sein, auch auf Eikes C64 - der Funky Drummer war schon ein tolles Programm...

Nun machen wir seit über 15 Jahren zusammen Musik in einer Band, deren Name auf Eikes Mist gewachsen ist - ist er nicht kreativ?! Dabei haben wir viele Dinge erlebt: schöne, unvergessliche, traurige und auch Unaussprechliches. Eine Sache jedoch bringt mich noch immer und auch jedes Mal auf die Palme! Eike und der Soundcheck: "Eins, Zwei...hust, räusper, räääääuuuusper...." Es ist zum aus der Haut fahren! Immer dieses "Eins, Zwei...hust, räusper, räääääuuuusper...."

Man kann sich sicher meine Angst vorstellen, als mich Eike und Jule fragten, ob ich Fotos von ihrem "sich Zusammenschreiben lassen" machen könnte, was sich im Nachhinein als eine waschechte Hochzeitszeremonie im feierlichen Rahmen entpuppte. "Wenn sie diese Frau zur Ehefrau möchten, so antworten sie mit 'Ja, ich will'!" "Eins, Zwei...hust, räusper, räääääuuuusper...." Nein, nein - so war es natürlich nicht. Eike überstand das Ganze und brachte die goldenen Worte über die Lippen, wenn auch mit leicht belegter Stimme - eventuell wäre ein Soundcheck doch ganz gut gewesen... Eikes und Jules Hochzeit war wunderschön, feierlich und leider auch sehr intim, da extrem kurzfristig angesetzt. Dennoch war es ein herausragendes Erlebnis - Tränen der Freude und des Glücks standen den beiden in den Augen, und ich wünsche ihnen, dass wann immer sie ihren beiden Windelpubsern in die Augen schauen, ihnen diese Freude und das Glück hundertfach entgegen strahlen.

Thomas Schäfer

Beitrag von Mark

Der ungeschickte Eike

Gut da fallen mir zwei kleine Anekdoten ein:

Der kleine Eike wollte baden fahren, weil er aber zu faul war, die Luftmatratze neu aufzupusten, ließ er die Luft einfach am Vortag drin. Gesagt getan: flux zog er sich noch eine Badehose über seine Lenden und sprang auf sein Fahrrad. Links in die Achsel klemmte er die Luftmatratze und los gings. Nach einigen kräftigen Tritten in die Pedalen war es dann soweit. Der rechte große Zeh verfing sich in den Speichen des Vorderrades, der Arsch sauste aus dem Sattel das Gemächt knallte auf den Lenker. Der Salto über den lenker wurde perfekt vollendet, und die prallgefuellte Luftmatratze lag schon am Boden bereit für die Landung. zum Glück nichts passiert. Aufgestiegen und weiter zum See. Aber das war nicht genug.

Am ende des Tages wollte der kleine Eike noch gemütlich zum angeln fahren (wie jeder weiss ist Eike ein Brillenträger, aber einer von der Pieke auf. Ich meine, von der Jugend an. Also ein richtiger kleiner Brillenträger aus dem Bilderbuch). Angekommen am Steg nahm er die Angelrute und wollte sie auswerfen. aber da störte ihn etwas. Was machen eigentlich diese Mücken hier. Verschwindet ihr scheiss Mücken. Nach einigen unkontrollierten Fuchtelleien schlug er sich die Brillen von der Nase und versenkte sie im See. Was sollte also der kleine Brillenträger tun ohne Brille, blind wie ein Maulwurf. Er musste in das Wasser und die Brille rausfischen. Nun ohne Brille, fast erblindet, ließ er sich den Steg herab und fischte mit den bloßen füßen die Brille heraus. Glücklich und mit Brille war er wieder auf dem Steg und musste nun nur noch die Blutegel abschlagen. Und schon war alles wieder beim alten.

Mark Höftmann